Samstag, 8. Februar 2014

Das Geschäft des Helfens

Das Sozialwesen in der Schweiz wird ab und zu als Sozialindustrie bezeichnet. Viel Geld wird da umgesetzt, viele Arbeitsstellen sind davon abhängig, viele Berufsbilder tummeln sich da und der Markt erweitert sich laufend. Prekär wird es da, wo der Auftraggeber auch gleich der Auftragnehmer ist. Das Sozialwesen braucht eine gute Kontrolle, die auch wieder kostet.
Da die Professionalisierung des Sozialwesens Berufsleute mit entsprechenden Ausbildungen erfordert, wird es teuer. Es gibt in den qualifizierten Berufgruppen meist einen Mangel an Arbeitskräften und damit einhergehend werden diese Berufe immer höher entlöhnt. Klar, da spielt der Markt.
Die „Vollkostenrechnungen“ führen in absurde Situationen. In den Altersheimen wird zur Zeit versucht zu definieren, was alles unter die „Betreuungskosten“ zu rechnen sei: Spaziergang, Gespräch, Post ins Zimmer bringen, Blumen giessen, einfach da sein?
In einem aktuellen Fall bezahlt der Heimbewohner pro Tag dafür Fr. 40.- und das ist recht günstig. In andern Zürcher Altersheimen kann es auch das Dreifache sein.
Es liegt auf der Hand, dass wir ein solches Sozialwesen längerfristig nicht bezahlen können. Es muss Leistungseinschränkungen geben. Und es muss für weniger Geld mehr gearbeitet werden.
Siehst Du das auch so?

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