Er wird auch Klient, Hilfesuchender, Randständiger, Sozialhilfebezüger, IV-Rentner, Nächster, Schmarotzer, Schützling, Kunde, Patient, Insasse, Bewohner, Verwahrloster, Krimineller, Abschaum oder Minderbemittelter genannt. Schon die vielen Bezeichnungen, die je nach Situation und Ansicht entstehen, zeigen, dass die Menschengruppe, die auf Hilfe anderer Menschen angewiesen ist, überhaupt nicht zu fassen ist. Vielmehr ist einzusehen, dass jeder Mensch mehr oder weniger ein Bedürftiger war, ist und/oder sein wird. Es entspricht dem menschlichen Wesen, dass es nicht völlig unabhängig, ohne andere Menschen leben kann. Klar ist das beim Säugling. Gut sichtbar ist das bei Kranken, Alten oder Sterbenden. Aber auch der voll leistungsfähige, gesellschaftlich gut situierte Mensch ist immer wieder auch ein Bedürftiger. Zumindest ist er ein soziales Wesen, das nur sinnvoll und erfüllt leben kann, wenn er zwischenmenschliche Beziehungen hat. Diese funktionieren aber nur im Geben und Nehmen.
Wo ist denn die Grenze? Wann sehe ich jemanden als Hilfsbedürftiger? Wenn er mich um Hilfe bittet? Wenn ich finde, dass ihm geholfen werden muss? Wenn mir Andere sagen, dass der jetzt Hilfe braucht?
In Erste-Hilfe-Situationen ist das relativ leicht zu entscheiden. Wer ein akutes medizinisches Problem hat, dem kann und muss ich entsprechend helfen.
Wenn mir aber der junge Mann ohne Ausbildung und Job fragt, ob ich ihm Fr. 150.- gebe, damit er mit Andern einen Tag Skifahren gehen kann, beginnt mein Hin und Her, mein Abwägen und Fragen. Die Bibel gibt die Anweisung, dass wenn mich jemand bittet, ich es geben soll und es auch nicht zurückverlangen soll (Lukas 6,30). Mein von Erfahrung und Lehre geschulter Verstand sagt mir: Einfach geben, ist keine Hilfe. Hilfe für diesen jungen Mann wäre ein längerfristiger Plan in dem er selbständig werden kann.
Wann und bei wem beginnst du zu helfen?
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