In sozialen Systemen können gruppendynamische, lehrmässige oder führungsbedingte Manipulationen geschehen, die die Freiwilligkeit für eine Arbeit nehmen, die aber nach aussen immer noch als Freiwilligenarbeit erscheint. Auch kirchliche Gruppierungen sind da gefährdet. Hier ist unbedingt eine Gemeindekultur erforderlich, in der die Mitglieder zu selbständigen, mündigen Christen „erzogen“ werden. Fragen wie: „Könnte ich jetzt aufhören? Könnte ich jetzt ohne Probleme austreten?“, oder einfache Beobachtungen wie: „Leben die Leiter und Lehrer auch selber, was sie predigen?“, können den Mitgliedern die Augen öffnen. Zudem geben Beziehungen ausserhalb eines solchen engen sozialen Systems eine Aussensicht und halten den Horizont weit.
Dabei gibt es unzählig viele Spielarten der feinen Manipulation durch Führende. Als Beispiel sei an den wirbligen, begeisterten Führenden erinnert, der ständig nur positiv von seinem Projekt spricht, der in allen Situationen hervorhebt, wie das doch schön und gut sei, der die Schwachpunkte ausblendet, der seinen Gefolgsleuten immer wieder schmeichelt, usw.. Wer könnte ihm widersprechen? Erstens überblicken die wenigsten Leute solche Situationen und Zusammenhänge und damit „könnte es ja möglich sein“ und zweitens will doch niemand Spielverderber und Miesepeter sein, wenn so etwa „Grossartiges“ entsteht. Dass gleichzeitig Mitarbeiter verheizt werden, Menschen unmündig gemacht werden, sie innerlich kündigen und Abends vor dem Schlafen wütend sind und nicht wissen warum – wer will und kann solches noch aufdecken und fassen?
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