Freitag, 18. April 2014

Gottesdienst Nr. 03


Abends besuchten wir den Gründonnerstag-Gottesdienst „Gottesdienst zur anbrechenden Nacht“ im Berliner Dom. Dieser Dom ist dem Petrusdom in Rom nachempfunden. Die Gemeinde ist eigenständig evangelisch-protestantisch, lutherisch geprägt. Die Innenausstattung ist denn auch für unser Empfinden recht „katholisch“: Viel Gold, viele Bilder, die üblichen Darstellungen der Apostel und Evangelisten, der Geburt, Kreuzigung und Auferstehung Jesu, viele Kerzen, der Altar. Speziell ist sicher der goldene Bibelständer in Form des Reichsadlers. Sagt der: Das Wort Gottes wird vom Deutschen Reich getragen? Das Deutsche Reich steht oder fliegt unter dem Wort Gottes?
Der Gottesdienst folgte einer Liturgie die jedem Besucher zuvor in einem Heft abgegeben wurde. Sie beinhaltete unter anderem: Apostolisches Glaubensbekenntnis, Predigt über Hebräer 2,10-18 von Dr. h.c. Nikolaus Schneider (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirchen Deutschlands), Abendmahl mit Weisswein und Oblaten (dazu steht im Heft: „Wir feiern das Heilige Abendmahl mit Brot und Wein. Wer nur eines der Elemente empfangen möchte, darf wissen, dass er damit das ganze Sakrament empfängt.“), Orgel und Sopranistin, Gebet im Wechsel Liturg-Gemeinde und ein längerer Teil Lesungen durch Lektoren zu „Der Weg Jesu zum Kreuz aus dem Evangelium nach Lukas“, Vater unser, Kyrie eleison und Stille. Während der Lesung wurden nach und nach alle Lichter im Dom gelöscht, bis man fast nur noch mit der Osterkerze in der Kirche sass. In dieser Dunkelheit verliess man dann den Gottesdienst – ganz angepasst an die Geschehnisse mit Jesu, an die man sich damit erinnern will.

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