Sonntag, 22. Juni 2014
Gottesdienst Nr. 17
Nach Pfingsten achten wir vermehrt auf den Heiligen Geist. Wer ist er? Wie wirkt er? Was tut er? Hier in der Gemeinde am Hauptbahnhof der Stadtmission hat heute eine Predigtreihe zu den Früchten des Heiligen Geistes (Galater 5,22f) begonnen. Ich durfte dazu die Predigt halten zur ersten Frucht, der Liebe: „Liebe“ ist ein schillernder und auch abgelatschter Begriff. In dieser Verwirrung hilft mir die Unterscheidung im Griechischen. Da wird Liebe differenzierter in mehreren Begriffen ausgedrückt: Eros (die körperliche, sexuelle Liebe), Philos (die Freundesliebe) und Agape (die göttliche Liebe). Wenn wir uns mit der Liebe als Frucht es Heiligen Geistes befassen, ist da immer die Agape-Liebe gemeint. Die Bibel ist der Liebesbrief Gottes an mich. So sind sehr viele Aussagen zur Liebe drin. Einige wichtige Stellen sind: Schma Israel – Höre Israel (5. Mose 6,4-5), das Doppelgebot der Liebe, 1. Korinther 13 – das Hohelied der Liebe oder auch unser Predigttext 1. Johannes 4,16-21.
Gott ist die Liebe und er ist die Quelle für Liebe die wir bekommen können. Menschen enttäuschen aber Gott hat die Fülle für uns bereit. Er hat die wahre Vaterliebe. Und menschliche Väter haben sich an Gott als Vater zu orientieren (nicht umgekehrt). Ich bin von Gott angesprochen worden in meinem Suchen nach Lebenssinn. Er hat in seiner Liebe mich immer mehr zu sich gezogen. Jetzt darf ich von ihm immer wieder neu gefüllt werden mit seiner Liebe. Dabei ist mir der Römische Brunnen in Sans souci eine Predigt geworden: Im Regen steht dieser Brunnen da. Ja, Gottes Liebe wird über das ganze Land ausgeteilt – so wie es auf’s ganze Land regnet. Wir als Christen haben aber mehr: Wir sollen wie dieser Brunnen sein – konzentriert und in einer Dichte und Fülle mit Gottes Geist und seiner Liebe unaufhörlich gefüllt werden. Und wir stehen da mit ausgebreiteten Armen und lassen uns füllen. Da ist kein Machen und Tun, kein Druck und Soll. Da ist Hingabe. So gefüllt können wir weitergeben. Da überfliesst unser Gefäss und Liebe strömt auch von uns aus: Mein Blick geht von mir weg zu Gott und dem Nächsten. Da wird der Egoismus von der Liebe verdrängt. Darum: „Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.“ (1. Johannes 4,19)
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