Sonntag, 29. Juni 2014

Gottesdienst Nr. 18



Nach einem Gemeindefrühstück treffen wir uns im Gottesdienst im Zentrum am Hauptbahnhof. Pastorin Susannah Krügener predigte heute aus dem 1. Korintherbrief 9 über die Verse 16-23. Paulus gibt hier Einblick in sein Selbstverständnis, in seine Motivation. Die Messlatte wird hier hoch angesetzt. Allen ist er alles geworden…. Da steht er auf einer ganz anderen Seite als wir mit unserem Individualismus. Wenn wir die Lust verlieren, verziehen wir uns. Dagegen Paulus: Pflicht, Gehorsam (Worte die für uns negativ besetzt sind und bei uns Misstrauen hervorrufen weil sie so oft missbraucht wurden) prägen seinen Dienst. Richtig gelebter Gehorsam hat mit Beziehung, mit Vertrauen zu tun. In der Kirchengeschichte war Gehorsam immer wichtig (z.B. Gelübde der Mönche). Paradebeispiel von Gehorsam ist Jesus: Alle haben ihn verlassen, er kann sich an nichts mehr festhalten ausser an seinem Gehorsam gegenüber seinem Vater. Nachfolge ist mehr als „etwas von Jesus bekommen“. Paulus war oft auf der Flucht, hatte Hunger, musste Leiden. Er zahlte einen Preis. Doch wir dürfen da drin auch wissen: Gott ist gut und stark. Gott lässt uns nicht im Stich – auch wenn wir gehorsam sind. Das Beispiel von Mutter Theresa zeigt uns: Sie hat jahrelang einfach das getan, was dran war. Darin war sie gehorsam und demütig. „Ich bin allen alles geworden.“ – volle Anpassung? Die Anpassung die Paulus macht, kommt aus einer Stärke heraus. Er hat einen festen Standpunkt, darum kann er sich auch auf alle Seiten hin neigen. Er ist frei in seiner Bindung. Paulus will Menschen gewinnen. Er will Menschen retten. Paulus tut das alles, damit er an den Segnungen teilhaben kann. „Teilhaben“ heisst teilen – wir haben zu teilen. Die hohen Massstäbe sollen uns nicht entmutigen: Der Motor bei Paulus war seine leidenschaftliche Liebe für die Menschen.
Mit herzlichen Worten wurden Johanna und ich vor der Gemeinde verdankt und verabschiedet. Ja, auch wir haben der Gemeinde viel zu verdanken. Sie half uns, uns schnell und gut hier heimisch zu fühlen.

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